Nur zu oft werden Gründungsideen aufgrund ihrer Kreativität oder ihres Innovationsgrades beurteilt. Diese Kriterien sind zwar wichtig, sagen jedoch kaum etwas über die Umsetzbarkeit der Unternehmung aus. Mit einem Businessplan können die Planungen unter Berücksichtigung sämtlicher finanzieller Parameter dokumentiert werden. Umfangreiche Informationen werden kompakt zusammengestellt und geben Auskunft über den Kapitalbedarf, die Wirtschaftlichkeit und andere wichtige Daten. Bei der Erstellung einer Finanzplanung gibt es viele typische Fehlerquellen, welche vermieden werden sollten. Im nachfolgenden Ratgeber zeigen wir Dir diese Fehler auf.
Der Finanzplan gilt als Herzstück eines Businessplans. Er betrachtet und prognostiziert die Unternehmensentwicklung in Zahlen und gibt Auskunft über die Wirtschaftlichkeit der Unternehmung. Weiterhin zeigt er auf, wie viel Kapital für die Finanzierung der unternehmerischen Tätigkeit benötigt wird und stellt somit den Entscheidungsrahmen für Investoren und Banken. Er ist aber auch ein praktisches Instrument, um den eigenen Erfolg im Blick zu behalten und Risiken frühzeitig zu erkennen.
Ein typischer Fehler von Startups liegt häufig darin, dem Finanzplan lediglich zum Zeitpunkt der Gründung Beachtung zu schenken.
Vielmehr sollte er über den gesamten Geschäftsbetrieb hinweg stetig fortgeschrieben werden. Im Controlling dient er als wertvolles Instrument, um regelmäßige Soll-/Ist Abgleiche vorzunehmen. Auf dieser Grundlage lassen sich Schwachstellen und Risiken zuverlässig erkennen und Prognosen für die Zukunft treffen.
Eine Finanzplanung sollte so prägnant wie möglich sein, darf aber trotzdem keine relevanten Informationen vermissen lassen. Zudem sollte der Finanzplan sinnvoll und nachvollziehbar strukturiert sein. Kapitalgeber und andere Stakeholder sollten diese Unterlagen mit einem guten Gefühl lesen aber auch Schlüsse daraus ziehen können.
Die Informationen in einem Finanzplan sollten mit aktuellen Zahlen aus der Buchhaltung untermauert sein. Die Planung in die Zukunft sollte aus diesen ableitbar und mit Nachweisen unterlegt sein. Die Konten und Positionen müssen einheitlich definiert sein, um Zuordnungen oder Ableitungen aus anderen Berichten über den gesamten Businessplan hinweg zu ermöglichen.
Planzahlen werden zu Beginn einer Periode oder der Geschäftstätigkeit aufgestellt um die Wirtschaftlichkeit zu prognostizieren. Umso länger ein Unternehmen besteht umso genauer können diese Schätzungen ausfallen. Dazu bedarf es aber Finance Strukturen, Prozesse und Systeme die das ermöglichen. Zugriff auf die Quellen der Annahmen sollte jederzeit gegeben sein. Dazu zählen sowohl Buchhaltungsdaten aber auch Betrachtungen aus Sales, Operations, Marketing oder anderen Bereichen.
Zu jedem Finanzplan gehört eine entsprechende Umsatzplanung. Diese zeigt eine möglichst realistische Planung der Umsätze der nächsten Jahre auf. Üblicherweise erfolgt die Umsatzplanung für die nächsten drei bis fünf Jahre und gibt in erster Linie an, zu welchem Preis wie viele Produkte verkauft werden. Abweichungen dieser Planung können schnell zu Liquiditätsengpässen führen. Daher ist eine vollständige Umsatzplanung von wesentlicher Bedeutung. Ein typischer Fehler ist das Fehlen eines Aktionsplans, welcher die Marketingausgaben und andere Werbeaufwendungen darstellt.
Soll-Ist-Vergleiche zählen zu den wichtigsten Instrumenten des Controllings. Dadurch können Abweichungen zeitnah festgestellt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Voraussetzung für ein wirksames Controlling ist das Vorhandensein der relevanten Zahlen und Daten. Insbesondere bei Unternehmen die erst kürzlich gegründet worden sind kommt es vor, dass die Ist-Zahlen durch die Finanzabteilung verspätet oder unvollständig bereitgestellt werden. Durch diesen typischen Fehler werden Abweichungen nicht erkannt und es kann nicht rechtzeitig reagiert werden.
Die Unterschätzung der Kosten für den laufenden Geschäftsbetrieb ist ein typischer Fehler in während der Planungsphase. Einige Kosten werden nicht oder in falscher Höhe berücksichtigt, Abschreibungs- und Investitionsposten werden vergessen. Auch eine Überschätzung der durchsetzbaren Preise am Markt kann eine Fehlerquelle sein. Die Kalkulation von Aufwand, Kosten und möglichen Erträgen sollte so genau wie möglich und eher vorsichtig erfolgen. Ungenaue Kalkulationen können ein Unternehmen früher oder später vor große Hürden stellen.
Insbesondere in der Gründungsphase ist der unternehmerische Alltag von rasanten Entwicklungen und wichtigen Entscheidungen geprägt. In der Regel existiert an dieser Stelle noch kein Risikomanagement, welches sich diesen Faktoren widmet. Umso wichtiger ist es daher, einen ausreichenden finanziellen Puffer für solche Unsicherheiten direkt mit einzuplanen. Dieser kann an verschiedenen Szenarien im Hinblick auf die Unternehmensentwicklung, das Kundenverhalten oder die Konkurrenz bemessen werden.
Solltest du Fragen im Bezug auf die Planung haben oder Anregungen benötigen. Kontaktiere uns gerne jederzeit.